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Bankkauffrau und Schwabenkatherl?

Menschen

 

Liebes Schwabenkatherl, bitte stell Dich den Lesern doch kurz vor.

Mein Name ist Christina Schneider, ich komme aus Waldmünchen und bin 22 Jahre alt.


Wie lange bist Du schon bei der Raiffeisenbank Chamer Land und was machst Du hier genau?

Ich habe bei der Raiffeisenbank Chamer Land im September 2012 meine Ausbildung zur Bankkauffrau begonnen und diese im Februar 2015 abgeschlossen. Im Anschluss daran war ich im Service tätig und habe mich weiter zur Serviceberaterin fortgebildet. Seit dem 01. Januar 2018 bin ich die Assistenz des Regionaldirektors Josef Pongratz und seit dem 01. Juni 2018 auch noch zusätzlich für unsere Firmenkundenberater.


Christina, wann begann bei Dir die Liebe zum Trenckfestspiel? Wie sehen Deine ersten Erinnerungen daran aus?

*schmunzelt* Die Liebe begann schon sehr früh, mit drei Jahren war ich das erste Mal am Festspiel mit dabei! Meine ganze Familie spielte mit oder war hinter den Kulissen dabei, sei es als Pandur, im Volk oder wie meine Mama in der Schminkkammer. Meine ersten Erinnerungen sind die beeindruckenden Pferdeszenen und natürlich die Ziege meines Bruders, die es gar nicht erwarten konnte, auf die Bühne zu kommen.


 


Warst Du schon in der Zeit vor dem Trenck ein richtiges „Pferdemädchen“?

Jein, ich bin bis zu meinem 12. Lebensjahr geritten und hatte schon immer den Bezug zu Pferden! Aber erst mit 17 Jahren, als ich die Hauptrolle bekam, habe ich das Reiten wieder gelernt, u.a. auch im Damensattel.


 


Kann man von einer Art „Trenckfieber“ sprechen? Was ist das Besondere?

Ja kann man, es fühlt sich sogar an wie eine „fünfte Jahreszeit“. Das Besondere ist, dass man wieder zusammenkommt, angefangen bei den Proben, den ersten Auswärtsterminen bis hin zur Generalprobe und dann steht das erste Spiel schon vor der Tür. Vorm Spiel geht es erst mal Richtung Schminkkammer, dann hier ein Ratsch und dort ein Ratsch, Utensilien vorbereiten, schön langsam zum Pferd gehen, der erste Aufgalopp und man ist mitten drin im Fieber und voll mit Adrenalin. Jede Aufführung ist anders und trotzdem besonders, man erlebt immer etwas Neues und das macht’s aus!!!


Würdest Du uns kurz die Handlung bzw. besonders Deine Rolle als „Katharina Schwab“ näherbringen?

Das Trenckfestspiel spielt mitten im Österreichischen Erbfolgekrieg. Im Jahre 1740 starb Karl VI. und Maria Theresia, seine älteste Tochter, trat aufgrund ihrer Berufung auf die sog. „Pragmatische Sanktion“ die Thronfolge über Österreich, Böhmen und Ungarn an. Dies wurde aber vom bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht von Wittelsbach angefochten. Er selbst, auch Sohn einer österreichischen Kaisertochter, wollte nun die Nachfolge im Deutschen Reich und in Österreich übernehmen. Da ihm Sachsen, Preußen, Frankreich, Spanien und Neapel Unterstützung zusagten, wagte er den Krieg mit Maria Theresia. Die junge Monarchin wiederum stützte ihre Macht auf Österreich, Böhmen, Ungarn und England. So kam es zum Österreichischen Erbfolgekrieg von 1741 bis 1748. In dieser Auseinandersetzung setzte Maria Theresia den Freiherrn Franziskus von der Trenck ein. Dieser überfiel die Stadt Cham und raubte die Tochter des Stadtkämmers, Katharina Schwab. Mit seiner Geisel zog er weiter in die Stadt Waldmünchen und dort flehte und bettelte Katharina Schwab darum, dass die Stadt Waldmünchen verschont bleiben soll. Durch die Liebe, die Franziskus von der Trenck zu seiner Katharina Schwab entwickelte, verschonte er Waldmünchen. Schließlich schloss Katharina Schwab sich dem Pandurentross an und begleitete Trenck weiterhin. Sie übte zeitweise großen Einfluss auf Trenck aus. Nach zwei Jahren kehrten Trenck und Kathi wieder zurück nach Waldmünchen, doch was dann geschah.. sieht man sich am besten selbst an.


 


Kann man sagen, dass mit der Rolle des „Schwabenkatherls“ für Dich ein richtiger Kindheitsraum in Erfüllung ging?

Ja definitiv! Wenn man von klein auf dabei ist, bewundert man diese Gestalt und denkt sich: Wenn ich groß bin, will ich das auch mal machen!


Welche Aufgaben hast Du beim Festspiel über die Jahre bereits übernommen?

Von klein auf war ich im Volk mit dabei und wechselte dann zum Pfluggespann als Krugmädchen. Vor meiner Rolle als Katharina Schwab war ich Marketenderin bei den Panduren. Wenn ich nicht als „Schwabenkatherl“ im Einsatz bin, reite ich Pferde zum Festspiel. Diese stehen im Trenckreitstall Blumlohe und müssen bei jedem Festspiel zum Festspielplatz geritten werden. Nebenbei bin ich noch Kassenprüfer bei der Trenck-Reitabteilung, hier macht sich mein Bankberuf wieder bemerkbar.


Was macht die Faszination beim Trenckfestspiel aus?

Die Faszination?! Die lauen Sommernächte, das Trommeln, die aufgaloppierenden Pferde, das Feeling, der Schlussapplaus und das gute Gefühl, wenn alles gut vorüber gegangen ist und man die Zuschauer, vor allem die Kinder, begeistern konnte. Es ist schon komisch, wenn sogar vermeintlich harte Kerle feuchte Augen bekommen. Immer wieder aufs Neue faszinierend ist es, nach der Festspielpremiere mit einem großen Fackelzug und Musik durch die Stadt Waldmünchen zu ziehen.


Was empfindest Du bei der Darstellung der Kathi als am Schwierigsten?

Das Schwierige an dieser Rolle ist, von einer Minute auf die andere in verschiedene Gefühlszustände zu wechseln und in Mimik und Gestik darstellen zu können. In einer Szene ist von Wut, Traurigkeit, Verzweiflung bis Glück und Freude alles dabei! Nicht ganz ohne ist auch die Galoppszene im Damensattel!






 


Was machst Du in Deiner Freizeit, wenn Du nicht als Kathi im Einsatz bist?

Reiten, Wandern und mit den Hunden raus in die Natur…


Mehr Informationen zum „Trenck der Pandur vor Waldmünchen“ erhalten Sie hier: www.trenckfestspiele.de