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Aktienanalyse auf die amüsante Art

Für Sie

Fondsexperte und Aktienprofi Norbert Faller informiert und amüsiert beim Anlegerforum der Raiffeisenbank Chamer Land eG in der Stadthalle Cham

Hessischer Akzent, hemdsärmelig und kein Freund der großen Bühne. Hinter dieser Beschreibung würde man spontan keinen Fondsmanager vermuten. Doch Norbert Faller, der am Dienstagabend beim Anlegerforum der Raiffeisenbank Chamer Land in der Stadthalle über 450 Zuhörer auf unterhaltsame Weise informierte, amüsierte sowie von der ersten bis zur letzten Minute begeisterte, passt vielleicht auch nicht auf den ersten Blick in das Schema eines Anzugträgers, der regelmäßig Millionen von Euro bewegt.

Reinhard Paulus, Vorstand der Raiffeisenbank Chamer Land, bereitete zu Beginn das voll besetzte Auditorium auf das vor, was da folgen sollte: nämlich, wie sich Geld trotz Inflation und Niedrigzins vermehren kann. Eine „6“ mit zwölf „Nullen“ war die erste Zahl, die Paulus dem Publikum an die Hand gab. So groß sei das Geldvermögen der Deutschen Ende 2018 gewesen, allerdings hatte man hierzulande gerade mal 13 Prozent in Aktien oder Aktienfonds angelegt. Paulus ging weiter auf die Minusverzinsung im Zuge der Inflation ein: Minus 1,74 Prozent betrug die Realverzinsung für Sichteinlagen und Spareinlagen 2018 – bis dato der Deutschen liebste Anlageform. Der Wert des Geldes verringere sich mit dem herkömmlichen Anlageverhalten also, schlussfolgerte Paulus.

 

Faller, seit 2002 im Portfoliomanagement Aktien bei Union Investment tätig, zog die Aufmerksamkeit des Publikums sofort durch eine ungewöhnliche Geste auf sich. Er verließ die Bühne und ging nach unten, um mit dem Publikum auf einer Ebene zu stehen: „Die Bühne ist nichts für mich“, so der Frankfurter.

An der Börse agieren Menschen und keine Maschinen, begann Faller seinen Vortrag. Da Menschen sich jedoch von Emotionen beeinflussen lassen, entstünden Stimmungsbilder. Entsprechende Grafiken an der Leinwand untermalten seine Aussagen. Es sei normal, dass Aktien und Fonds Schwankungen unterliegen. So hatte der hauseigene Fonds 2018 ein Minus von 5,5 Prozent zu verzeichnen. Anstatt in Panik zu verkaufen, habe man jedoch im Tief weiter investiert, was sich seit Jahresbeginn durch ein Plus von 13,5 Prozent deutlich ausgezahlt habe: „Bei Aktien muss man Schmerzen aushalten können“, so die eindeutige Botschaft.

Großbritannien und der mögliche Brexit, China, aber auch die USA rückten nun in den Mittelpunkt. Faller zeigte die Entwicklungen und voraussichtlichen Prognosen der jeweiligen Staaten auf und wies auf die oft falsche Wahrnehmung von Entwicklungen hin. Wenn es nach dem Verbraucherklima geht, lieben die Amerikaner ihren Präsidenten, nie sei das Klima so gutgewesen wie in der Gegenwart. Das hier vermittelte Bild entspreche häufig nicht der Realität, fuhr Faller fort. Der Experte kritisierte die Prognosen der Volkswirte hinsichtlich deserwarteten Wachstums. Für Großbritannien bei der derzeitigen Lage ein Plus von 1,6 Prozent vorherzusagen sei ein schlechter Scherz. Ohnehin lägen die Volkswirte jedes Jahr falsch.

Das Problem vieler Länder bei der Staatsverschuldung liege in erster Linie an Einnahmen in Landeswährung und Ausgaben in Fremdwährung, klärte Faller auf. Er untermalte diese These anhand zahlreicher Beispiele.

 

„Wie bescheuert ist das denn?“

Die Botschaft des erfahrenen Aktienprofis Faller, der zusammen mit mehreren Kollegen das Flaggschiff der Fondsgesellschaft Union Investment, den 19 Milliarden Euro schweren Uni Global, managt, ist kurz in einer seiner Aussagen zusammengefasst: „Sie kaufen Produkte von Unternehmen, haben aber deren Aktien nicht. Wie bescheuert ist das denn?“

Der Hesse nahm sein Chamer Publikum mit auf einen Abstecher in die große Wirtschaftswelt, die sich und ihre Geschäfte regelmäßig bei Union Investment vorstellt. Er erzählte von Unternehmen, die seiner Ansicht nach beste Zukunftsperspektiven haben, wie Amazon und Microsoft, Adidas und L’Oreal. Die seien, ganz klar, alle im Uni Global enthalten. Faller, bekennender Fan von Eintracht Frankfurt, erklärte am Beispiel türkischer Fußballvereine verständlich, warum Länder, die ihre Einnahmen in heimischer Währung generieren, sich aber in Fremdwährung verschulden, in größte Schwierigkeiten geraten.

 

„Ohne Bremspedal auf die Mauer zu“

Der Fondsmanager sieht Großbritannien „mit 200 km/h und abgeschraubtem Bremspedal auf eine Mauer zufahren“, wähnt China in einer Umbruchphase und attestiert amerikanischen Firmen ein von besten Zahlen unterfüttertes, geradezu unheimliches Selbstbewusstsein, was mit der Beliebtheit des US-Präsidenten im eigenen Land zu tun habe. Kommentar Faller: „Unglaublich!“

Ganz im Stile von Börsenguru André Kostolany, der gesagt hat, es sei besser, wenn Betriebswirte, Wirtschaftsingenieure, Volkswirte und andere Experten der Börse fernbleiben, traut auch Faller den Prognosen der Volkswirte im eigenen Haus (und denen der Presse) nicht über den Weg. Genau wie Kostolany ist der Union-Manager ein Anhänger der langfristigen Aktienanlage. Sein Rat vor allem an die junge Klientel: Monatlich in Aktien investieren und damit für das Alter vorsorgen. Teilweise ungläubiges Staunen bei seinen Zuhörern erntete Faller, als er von Trends erzählte, die die Zukunft maßgeblich mitbestimmen werden. Kosmetikprodukte empfehlende Youtuberinnen wie Dagi Bee, millionenfach heruntergeladene Videospiele wie Apex Legends, das gute alte Fernsehen verdrängende Streamingdienste wie Netflix und vieles mehr.

 

„Geld verdienen in einer verrückten Welt“

Und er räumte ein: „Ist die Welt verrückt? Ja, die Welt ist verrückt! Will der Faller daran etwas ändern? Nein, der Faller will daran nichts ändern. Er will nur Geld für seine Kunden verdienen.“ Auch wenn er die „46 Prozent ohne Risiko“, die der ihm von den Regionaldirektoren Albert Luxi, Josef Pongratz und Thomas Saßl als Geschenk überreichte Hochprozentige aufweist, pro Jahr nicht schaffen wird.

 

 


Vita Norbert Faller

Norbert Faller ist seit Februar 2002 im Portfoliomanagement Aktien bei Union Investment tätig. Sein Verantwortungsbereich umfasst das Management eines Publikumsfonds sowie die Analyse des Basisindustriesektors. Zuvor arbeitete er sieben Jahre als Portfoliomanager für internationale Aktien und Rentenfonds bei der DEVIF (Deutsche Gesellschaft für Investment-Fonds GmbH), die Ende 2001 in die Union Investment Gruppe integriert wurde. Dort war er hauptsächlich für den US-Aktienmarkt, vor allem für die Bereiche Hightech, Telekommunikation und Medien, aber auch die weltweite Metall- und Bergbaubranche zuständig. Von 1993 bis 1995 war Faller bei der DZ Bank in Frankfurt beratend für institutionelle Kunden tätig, wobei er sich auf die internationale Aktienanlage spezialisierte. Von Juni 1990 bis September 1993 arbeitete er als Anlageberater für Privatkunden bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in Frankfurt. Davor war er zwei Jahre für den Aufbau und die Organisation eines Dienstleistungsunternehmens verantwortlich. Faller studierte Betriebswirtschaft an der Fachhochschule in Frankfurt, wo ihm 1988 der Titel „Diplom-Betriebswirt“ verliehen wurde. Von 1981 bis 1984 absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Bayerischen Vereinsbank.


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Quellen: Bayerwald Echo – Andreas May, Straubinger Tagblatt – Wolfgang Fischer